Was versteht man allgemein unter „Scoring“?
Der englische Begriff „Scoring“ heißt so viel wie rechnen, einstufen, zählen oder „Punkte machen“. Deshalb verwendet man den Begriff Scoring auch oft für Punktbewertungsverfahren. „Scoring“ ist also eine Art Wahrscheinlichkeitsrechnung für zukünftige Ereignisse. Scoring gibt es heutzutage in vielen alltäglichen Bereichen wie z. Bsp. der Medizin, bei Versicherungen, bei Wetterprognosen, bei Internet-Suchmaschinen und im Kreditgeschäft.
Der Schufa Score
Der Schufa Score (ein vom Computer berechneter Prozentwert zwischen eins und Hundert) kann selbst bei bisher gänzlich unverschuldeten Menschen zur Anzweiflung ihrer Bonität führen. Das liegt an dem ganz eigenen Prognoseverfahren der Schufa. Der Schufa-Score hat nämlich die Besonderheit, dass man dabei nicht als einzelner Kunde nach seinen eigenen Daten bewertet wird, sondern nach den Daten einer Vergleichsgruppe mit ähnlichen Gegebenheiten Der Schufa-Score prognostiziert also rein statistisch, ob ein bestimmter Kreditvertrag sich ähnlich entwickeln wird wie die Kreditverträge von Vergleichspersonen in der Vergangenheit. So gibt es z. Bsp. Negativpunkte nur dafür, dass man in einer „schlechten“ Wohngegend gemeldet ist, in der bisher viele Kreditausfälle aufgetreten sind. Wichtige persönliche Daten, wie ein fester Job und ein gutes Einkommen werden nicht berücksichtigt, ja können gar nicht berücksichtigt werden, da die Schufa nicht berechtigt ist, Daten zu Vermögen und Beruf zu sammeln. Deshalb sollte ein Kunde, dessen Kreditantrag oder Kontoeröffnung nur mit dem Hinweis auf den Schufa-Score abgelehnt wird, seine Bank darauf hinweisen, dass dieser Score sich immer nur auf Personengruppen bezieht, und nicht auf seine persönliche finanzielle Situation/sein Verhalten als Schuldner. Es gibt auch bereits ein Urteil des Amtsgerichts Hamburg, in dem es der Schufa untersagt wurde den Score-Wert des Klägers an ihre Vertragspartner weiterzugeben. Dieses Urteil betrifft jedoch nur diesen Einzelfall. Das heißt wenn man verhindern möchte, dass die Schufa seinen persönlichen Score-Wert weitergibt, muss man ihr das unter Verweis auf dieses relativ neue Urteil selbst untersagen. Bekommt die Bank bei der Schufa-Abfrage dann aber kein Score-Ergebnis, ist es gut möglich, dass der Bankberater den Kunden gerade deswegen erst recht nicht akzeptiert.